Kondensator-Typen

1. Farbring = Außenbelag
(hauptsächlich bei Styroflex und MKT)

Farbe | Spannungsfestigkeit |
blau | = 25V |
gelb | = 63V |
rot | = 160V |
grün | = 250V |
(DDR: braun) violett | = 400V |
schwarz | = 630V |
(DDR: orange) braun | = 1000V |
2. Toleranz-Kennbuchstaben
Bei Elektrolytkondensatoren der E6-Reihe gibt es für einen Toleranzwert weitere Großbuchstaben. Der Kapazitätswert eines neuen Elektrolytkondensators liegt deutlich über der angegebenen Nennkapazität. Durch Alterung nimmt die Kapazität ab, wobei maximal -20% des Nennwertes sind erlaubt sind.
B = | +/- 0,1% | |
C = | +/- 0,3% | |
D = | +/- 0,5% | |
F = | +/- 1,0% | |
G = | +/- 2,0% | |
H = | +/- 2,5% | |
J = | +/- 5,0% | |
K = | +/- 10% | |
M = | +/- 20% |

3. Arten des Dielektrikums
- 1. Buchstabe „M“ (bei 3 Buchstaben) = metallisierte(s) Folie bzw. Papier (z.B. MKP)
- Buchstabe „M“ fehlt (nur 2 Buchstaben) = Metallfolie ( + Kunststoff-Folie)
MK = Metallkunststoff-Kondensator ( ab 1μF und mehr )
MP = Metallpapier-Kondensator
MKC = FKC = Kunststoff-Folie aus Polycarbonat
MKL = Lackkondensator (Zellulosederivate)
MKP = FKP = Kunststoff-Folie aus Polypropylen
MKS = Kunststoff-Folie aus Polyester
MKT = MKH = Kunststoff-Folie aus Polyäthylenterephthalat
(oder Polyester), schwarzer Punkt = MKT (bei DDR-Kondensatoren)
MKU = Kunststoff-Folie aus Zelluloseacetat
Styroflex = Kunststoff-Folie aus Polystyrol und Teflon
4. Eigenschaften
Welche Typen sind „gut“? 2) (Allgemein auf das Dielektrikum bezogen)
Der ideale Kondensator hat Vakuum zwischen seinen Platten, nicht praktikabel 2).
Relativ gute Eigenschaften haben Kunststoffe mit niedriger Dielektrizitätskonstante.
Die dielektrische Absorption ist auch hier nicht vollständig Null, aber so klein, dass sie in der Praxis nicht mehr stört (Größenordnung 0,01%). 2)
Den besten Ruf genießt Teflon, dicht gefolgt von Polypropylen. Auch Polystyrol (Styroflex)und Polycarbonat gelten noch als recht gut. 2)
Am schlechtesten schneidet Polyester (Mylar) ab – wegen der dielektrischen Absorption bis
zu 1%. – Es ist aber immer noch deutlich besser als Elkos und Keramik. 2)
Fazit: Keramische Kondensatoren wie auch Tantal- und Niob-Elkos haben im Signalweg nichts zu suchen. 2)
Styroflex:
- ideal in (Entzerrer-)Vorverstärkern und als
- Koppelkondensator 1)
- gutes Klirrverhalten 1)
- sehr guter Keramik-Erstatz ab 10pF 1) (bei HF-Anwendungen)
- niedrige Toleranzen 1)
MKP (FKP):
- DAS „NF-Arbeitstier“ schlechthin 1)
- für NF-Stufen und Frequenzweichen 1)
- impulsfest 1)
- Einsatz in Netzteilen 1)
- niedrige Toleranzen 1)
MKT (MKH):
- sehr gut geeignet für Röhren-Vorstufen und NF-Filter 1) (bis max. 400V)
- hoch belastbar 1)
- selbstheilend 1)
- geringe Toleranzen 1)
MKC (FKC):
- sehr impulsfest 1)
- induktions- und dämpfungsarm 1)
- sollte bevorzugt in Netzteilen eingesetzt werden 1)
MKS:
- in Netzteilen erlaubt 1)
- Für High-End verboten! 1)
- Neigung zu disharmonischen Oberwellen 1)
- relativ hohe Toleranzen 1)
- zur Entkopplung im hohen Frequenzbereich aber wieder ideal 1)
Keramik-Kondensatoren:
- Erhöhte disharmonische Klirranteile 1)
- selten im NF-Bereich zur HF-Unterdrückung 1)
- in HF- und Digitaltechnik eingesetzt 1)
1) Friedrich Hunold – „Hören mit Röhren“ (Pflaum-Verlag, ISBN 3-7905-0782-2) Seiten 30-31
2) Helmuth Lemme – „Passive Übeltäter“ in Elektor Special Project „Röhren 1“, Seite 14 (Dezember 2005, Elektor-Verlag)